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Bollnow, Otto Friedrich


aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Friedrich_Bollnow:
Der Sohn des Lehrers und Rektors Otto Bollnow begann nach dem Abitur in Anklam zunächst mit einem Mathematik- und Physikstudium unter anderem bei Niels Bohr und Max Born in Göttingen. Während seiner Studienzeit engagierte er sich in jugendbewegten und reformierten Studentenverbindungen. Er begann auf Vermittlung von Martin Wagenschein[1] eine Lehrtätigkeit an der reformpädagogischen Odenwaldschule, widmete sich dann aber ganz der Philosophie und Pädagogik u.a. bei Herman Nohl. Er promovierte in Physik 1925 und habilitierte 1931 in Göttingen bei Georg Misch, der 1935 die Universität verlassen musste.

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten wurde er im Juni 1933 Mitglied in Alfred Rosenbergs antisemitischem Kampfbund für deutsche Kultur[2] Am 11. November 1933 gehörte er zu den Unterstützern des Bekenntnisses der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat.[3] 1940 wurde er Mitglied der NSDAP.

Bollnow lehrte zunächst ohne Berufung als Privatdozent, erst ab 1938 als außerordentlicher Professor der Philosophie und Pädagogik an der Universität Göttingen und als Lehrstuhlvertreter in Gießen. 1939 wurde er zum ordentlichen Professor für Psychologie und Pädagogik in Gießen ernannt, dann ging er kurzzeitig nach Kiel, bevor er Soldat wurde.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war er ab 1946 Professor in Mainz. Seit 1953 hatte er den Lehrstuhl für Philosophie und Pädagogik in Tübingen inne. Dort lehrte er bis zu seiner Emeritierung 1970. Im Jahre 1975 erhielt er in Straßburg die Ehrendoktorwürde. 1980 wurde ihm der Kulturpreis der deutschen Freimaurer verliehen.